Du bist nicht allein, wenn du dir rohen Kakao als ein magisches, nährstoffreiches Superfood vorstellst, das Schokolade weit überlegen ist. Aber wie alles im Leben ist es nicht so einfach. Also, schnapp dir eine Tasse Kakao (oder rohen Schokoladenkakao) und lass uns den Unterschied zwischen diesen beiden schokoladigen Welten untersuchen.
Was ist Rohkakao?
Roher Kakao ist Schokolade in ihrer reinsten Form, direkt von der Quelle. Die Kakaofrüchte werden vom Kakaobaum geerntet, die Bohnen werden herausgeschält und dann fermentiert, getrocknet und manchmal bei niedrigen Temperaturen schonend geröstet. Das Ziel? So viele Nährstoffe wie möglich intakt zu halten.
Was rohen Kakao für Gesundheitsfreaks und Feinschmecker gleichermaßen so attraktiv macht, ist, dass er nur minimal verarbeitet wird. Im Gegensatz zu herkömmlicher Schokolade oder Kakaopulver, die oft bei hohen Temperaturen geröstet und mit Zucker, Milchprodukten und anderen Zusatzstoffen gemischt werden, bleibt roher Kakao naturbelassen.
Sie ist vollgepackt mit Antioxidantien, Magnesium, Eisen und Flavonoiden – ausgefallene Pflanzenstoffe, von denen man annimmt, dass sie die Herzgesundheit und die Stimmung fördern. Es geht nicht nur um den Geschmack, sondern auch um das gute Gefühl!
Roher Kakao als Nährstoffwunder
Roher Kakao hat zahlreiche gesundheitliche Vorteile, die dir vielleicht dabei helfen, dein Verlangen nach Schokolade zu stillen. Zu den wichtigsten Vorteilen gehören: Er ist reich an Magnesium, das deine Muskeln entspannt und dein Herz gesund hält. Außerdem ist er reich an Antioxidantien, die die lästigen freien Radikale bekämpfen können, die zu Alterung und Krankheiten beitragen.
Roher Kakao enthält Verbindungen wie Theobromin und Anandamid, die oft als „Glücksmolekül“ bezeichnet werden und mit Glücks- und Euphoriegefühlen in Verbindung gebracht werden. Also ja, rohe Kakaoschokolade oder Rohschokolade könnte buchstäblich deine Stimmung heben.
Was ist mit Schokolade?
Schokolade (auch gerösteter Kakao genannt) – ob Zartbitter-, Milch- oder weiße Schokolade – wird etwas stärker verarbeitet als roher Kakao. Der entscheidende Unterschied? Es dreht sich alles um Hitze. Nachdem die Kakaobohnen fermentiert und getrocknet wurden, werden sie bei höheren Temperaturen geröstet, um Schokolade herzustellen. Durch den Röstvorgang wird die Komplexität der Bohnen hervorgehoben, die Bitterkeit in reichhaltige, karamellartige Noten verwandelt und sie für die Schokoladenherstellung geeignet gemacht. Aus diesem Grund hört man oft, dass Schokolade nach Früchten, Gewürzen oder sogar Blumen schmeckt – der Röstvorgang bringt diese Nuancen zum Vorschein.
Und dann kommt der spaßige Teil: Zucker, Milch und andere Zusatzstoffe. Diese Zutaten machen aus rohem Kakao zwar eine zarte, auf der Zunge zergehende Leckerei, aber sie schmälern auch ein wenig seine Tugendhaftigkeit in Sachen Nährwert. Kakaobohnen bei höheren Temperaturen zu rösten hat seinen Preis, denn je höher die Rösttemperatur, desto mehr Vitamine und Nährstoffe werden zerstört.
Rohe Schokolade: Der Mittelweg
Jetzt wird es interessant: Rohschokolade. Im Wesentlichen handelt es sich bei Rohschokolade um Schokolade, die aus rohem Kakao oder rohen Schokoladenkakaopulver-Zutaten hergestellt wird, die nicht über eine bestimmte Temperatur erhitzt wurden – normalerweise etwa 42–48 °C. Die Idee ist, die natürlichen Nährstoffe des rohen Kakaos zu erhalten und dir trotzdem das schokoladige Geschmackserlebnis zu bieten.
Rohe Schokolade enthält oft Zutaten wie rohes Kakaopulver, Kakaobutter und natürliche Süßungsmittel wie Agavendicksaft oder Kokosblütenzucker. Sie soll eine gesundheitsbewusstere Alternative zu herkömmlicher Schokolade mit einem reichhaltigeren, erdigeren Geschmacksprofil bieten.
Viele Experten behaupten sogar, dass es echte Rohschokolade nicht wirklich gibt. Das liegt daran, dass sich Kakaobohnen während des Fermentationsprozesses auf natürliche Weise auf etwa 50 °C erwärmen, was sie technisch gesehen von der Bezeichnung „roh“ ausschließt (da „rohe“ Lebensmittel technisch gesehen nicht über 47 °C erhitzt werden sollten). Außerdem wäre der Geschmack von unfermentiertem Rohkakao bitter und flach, ohne die reiche Tiefe, die wir mit Schokolade verbinden.
Aus diesem Grund ziehen es einige Schokoladenhersteller vor, den Begriff „ungeröstet“ anstelle von „roh“ zu verwenden. Dies ist eine genauere Beschreibung des Fermentationsprozesses, da sich der Kakao auf natürliche Weise auf niedrigere Temperaturen erwärmt, aber definitionsgemäß unter 47 °C nicht ganz roh ist. Wenn du also eine Tafel siehst, die als „ungeröstet“ gekennzeichnet ist, kannst du davon ausgehen, dass der Schokoladenhersteller versucht, so viel wie möglich von den ursprünglichen Eigenschaften des rohen Kakaos zu erhalten, ohne den Geschmack zu stark zu beeinträchtigen.
Die Geschmacksdebatte: Roher vs. gerösteter Kakao
Apropos Geschmack, lass uns über Aroma sprechen. Roher Kakao hat ein intensives, etwas bitteres und erdiges Aroma, an das man sich erst gewöhnen muss. Es ist nicht dasselbe süße Aroma, das man von einer typischen Schokoladentafel aufgrund ihres Zuckergehalts kennt.
Aus diesem Grund wird Rohkakao oder Rohschokolade in der Regel in gesundheitsorientierten Rezepten wie Smoothies, Energiebällchen oder Rohkostdesserts verwendet, wo er ohne viel Süße zur Geltung kommt.
Gerösteter Kakao (auch bekannt als Schokolade, wie wir sie kennen) hat dagegen einen viel ausgeprägteren Geschmack. Durch das Rösten entsteht der reichhaltige, tiefe Schokoladengeschmack, nach dem wir uns alle sehnen, aber es können auch einige der natürlichen Nährstoffe, die in rohem Kakao enthalten sind, verloren gehen.
Also, was ist besser?
Wenn du auf der Suche nach etwas Rohem, Natürlichem und Nährstoffreichem bist, könnte roher Kakao oder rohe Schokolade dein neuer bester Freund sein. Sie sind perfekt für Tage, an denen du einen Superfood-Smoothie mixen oder ein paar rohe Leckereien ohne schlechtes Gewissen zubereiten möchtest.
Aber wenn für dich der Geschmack entscheidend ist und du auf der Suche nach einem intensiven, reichhaltigen Schokoladenerlebnis bist, ist geröstete Schokolade wahrscheinlich eher dein Ding. Schließlich gibt es einen Grund, warum geröstete Schokolade seit Jahrhunderten der Goldstandard ist – sie schmeckt einfach gut.
Letztendlich haben sowohl Rohkakao als auch traditionelle Schokolade ihren Platz in der Welt. Das eine bietet einen Nährstoff-Kick, während das andere den wohligen Genuss bietet, nach dem wir uns alle sehnen. Warum also nicht das Beste aus beiden Welten genießen? Gib etwas Rohkakaopulver in deinen morgendlichen Smoothie und hebe dir ein Stück dunkle Rohschokolade mit Kakao zum Nachtisch auf.