Nach der Schweiz konsumiert Österreich besonders viel Schokolade. Während die Schweizer jedes Jahr etwa 8,8 kg Schokolade pro Person genießen, konsumieren die Österreicher jährlich etwa 8,1 Pfund Schokolade pro Person.
Geschichte des Kakaos in Österreich
Die Geschichte der Schokolade in Österreich begann mit der Einführung der Kakaobohnen aus Amerika durch die Spanier im 16. Ursprünglich wurde Schokolade als Getränk konsumiert, oft mit Gewürzen wie Zimt und Vanille aromatisiert. Die Wohlhabenden und die Elite Österreichs machten sich das luxuriöse Getränk schnell zu eigen, und es wurde zu einem Statussymbol des Adels.
Im 18. Jahrhundert entstanden in Wien und anderen österreichischen Großstädten Schokoladenhäuser, die den heutigen Cafés ähnelten. Diese Einrichtungen wurden zu gesellschaftlichen Zentren, in denen sich Adelige und Intellektuelle trafen, um heiße Schokolade zu genießen, zu tratschen und intellektuelle Diskussionen zu führen.
Eines der berühmtesten Schokoladenhäuser war der 1786 in Wien gegründete Demel, der noch heute existiert und für seine exquisiten Backwaren und Pralinen bekannt ist.
Österreichische Chocolatiers waren schnell innovativ und entwickelten ihre eigenen einzigartigen Schokoladenrezepte und machten den Kakao in Österreich populär. Sie experimentierten mit verschiedenen Kakaomischungen, fügten Zutaten wie Nüsse, Früchte und Liköre hinzu und perfektionierten die Kunst der Schokoladenherstellung. Dieses Engagement für Qualität und Innovation verschaffte der österreichischen Schokolade einen hervorragenden Ruf, der bis zum heutigen Tag anhält.
Beliebte Schokoladen und Hersteller in Österreich
Heute gibt es in Österreich mehrere renommierte Schokoladenmarken und Chocolatiers, die die Tradition der Spitzenschokolade des Landes aufrechterhalten. Unternehmen wie Manner und Zotter sind sowohl im Inland als auch international für ihre hochwertigen Schokoladen und innovativen Geschmacksrichtungen bekannt.
Mozartkugel
Eine der bekanntesten Schokoladenkreationen Österreichs ist die Mozartkugel. Dieses köstliche Konfekt besteht aus einem Marzipankern, der von Schichten aus Nougat und Zartbitterschokolade umgeben ist, die mit einer dünnen Schicht aus Milchschokolade überzogen sind. Benannt nach dem berühmten Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart, sind diese Pralinen eine Hommage an das reiche kulturelle Erbe und die kulinarische Kreativität Österreichs.
Zotter Schokolade
Zotter Schokolade ist ein österreichischer Schokoladenhersteller, der sich auf biologische und fair gehandelte Schokolade von der Bohne bis zur Tafel spezialisiert hat. Das Unternehmen wurde 1999 von Josef Zotter gegründet und hat seinen Sitz in Riegersburg, Steiermark. Von 2004 bis 2006 stellte Zotter seine gesamte Produktpalette auf ausschließlich fair gehandelte und biologische Schokolade um.
Seither hat sich Zotter dafür entschieden, separate Verträge mit südamerikanischen, afrikanischen und asiatischen Kleinbauern abzuschließen, um direkt fair gehandelten Kakao zu beziehen. Im Jahr 2007 wurde die Schokoladenfabrik in Riegersburg erweitert, um eine vollständige Herstellung von der Bohne bis zur Tafel zu ermöglichen. Die erweiterte Fabrik umfasste einen neuen, erlebnisorientierten Einzelhandelsbereich, der unter anderem aus einem eigens errichteten Kino, einem offenen Blick auf den Herstellungsprozess durch erhöhte Stege über das Fabrikgelände und mehreren „Verkostungsstationen“ besteht.
Im Jahr 2011 eröffnete Zotter neben der Schokoladenfabrik einen essbaren Zoo, in dem Produkte angeboten werden, die auf dem Gelände des Zoos angebaut und gezüchtet werden. Die Zotter Schokoladenfabrik und die Erlebniswelten in Riegersburg und Shanghai wurden in internationalen Medien immer wieder als Beispiel für einen interaktiven und auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Erlebnishandel vorgestellt.
Zotter verarbeitet jährlich ca. 250 Tonnen Kakaobohnen und produziert ca. 500 verschiedene Schokoladensorten, um den Kakaokonsum in Österreich zu fördern. Zotter ist ein „Bean-to-Bar“-Hersteller, der die Kakaobohnen im eigenen Haus verarbeitet, anstatt vorgefertigte Schokolade in sein eigenes Produkt einzuschmelzen. Das Unternehmen ist Mitglied der World Fair Trade Organization und verfügt über eine EU-Zertifizierung für Bio-Lebensmittel.